Politik
Zollhaus Leer: Modder bietet Unterstützung an
Derzeit bemüht sich der Zollhausverein darum, die Gemeinnützigkeit zu erlangen und sich noch stärker in der Region zu vernetzen. „Der Rückhalt in der Bevölkerung steigt. Das sehen wir an den vielen neuen Mitgliedschaften“, meint Bruns. Der Verein arbeite zudem an einem Konzept für die Gastronomie, die neben Veranstaltungen wie Betriebsfeiern, Tagungen und Festen die Haupteinnahmequelle des Vereins ist. „Kulturförderung ist zwar der Zweck unseres Vereins, aber damit lässt sich kein Geld verdienen. In der Corona-Zeit erst recht nicht“, meint van Lengen. Bei Einhaltung der Abstandsregeln können man derzeit Veranstaltungen mit bis zu 100 Zuschauern organisieren. „Solche Veranstaltungen rechnen sich wirtschaftlich aber leider nicht“, so van Lengen.
Geschäftsführer van Lengen und drei Teilzeitkräfte werden derzeit durch Kurzarbeit aufgefangen. Zudem beschäftige das Zollhaus in “normalen Zeiten” 32 Teilzeitkräfte für die Gastronomie.
Land und Bund bieten mehrere Programme an, um Kultureinrichtungen wie dem Zollhaus zu helfen. Diese Angebote nutze man schon größtenteils, meinte van Lengen. Modder wies besonders auf das Sonderprogramm für gemeinnützige Kultureinrichtungen und Kulturvereine und das Investitionsprogramm für kleine Kultureinrichtungen hin. Dieses Programm ermögliche Kultureinrichtungen auch Neuanschaffungen vor allem im Hinblick auf eine bessere digitale Ausstattung. Hinzu komme demnächst das Bundesprogramm „Neustart Kultur“. „Ich rechne auch damit, dass Stadt und Landkreis Leer ihrer Verantwortung ebenfalls gerecht werden und das Zollhaus weiterhin unterstützen”, meinte Modder.
Anzeige:
Songwriters in the Round — Jürgen Brinker & Helge Plavenieks
Nach amerikanischem Vorbild der “Songwriters in the round”-Serie präsentieren Jürgen Brinker und Helge Plavenieks ihre eigenen Songs auf der Bühne. Teilweise jeder für sich solo, teilweise mit Begleitung des jeweils anderen. Die Besucher können sich auf einen Musik-Mix aus deutschen und englischen eigenen Songs und dem ein oder anderen Cover-Stück freuen. Lediglich Gesang, begleitet von Gitarre und Fußpercussion! Mal ein bißchen bluesig, rockig oder auch mal im Country-Style…
Jürgen Brinker macht seit seiner Kindheit Musik und ist mittlerweile Berufsmusiker. Helge Plavenieks ist ebenfalls langjähriger und leidenschaftlicher Musiker. Er schrieb unter anderem ein erfolgreiches Kinder-Musical. Beide Musiker stehen überwiegend alleine mit ihrer Gitarre auf der Bühne.
Die Idee für dieses Konzert entstand beim Fotoshooting zur derzeit laufenden Aktion „GEBT DER KRISE EIN GESICHT!“, initiiert vom Zollhaus und der Fotografin Akka Olthoff, nämlich als Jürgen Brinker für ein Fotoshooting mit Akka Olthoff im Zollhaus war. Die Idee, Helge Plavenieks als Abrundung eines solchen Abends mit ins Boot zu holen, ergab sich ziemlich schnell.
Die Initiatoren wollen damit einen Anstoß geben, Kultur im kleinen Rahmen und im Bereich des Möglichen wieder stattfinden zu lassen. Sowohl von Seiten des Zollhauses, als auch von Seiten der Künstler ist man sich darüber im Klaren, dass es hier nicht um Wirtschaftlichkeit einer Veranstaltung gehen kann, sondern es darum gehen muss, die Kultur wieder allmählich aus ihrem Dörnröschenschlaf zu holen. Und das geht zur Zeit nur im kleinen Rahmen und mit vielen Zugeständnissen und gutem Willen beider Seiten! Aber alle Beteiligten sind sich sicher: die Öffentlichkeit ist kulturell ausgehungert und wird die zarten Knospen, die Kultur allmählich wieder treibt, freudig aufnehmen!
Mehr Infos zu den Künstlern:
https://www.facebook.com/j.brinker.singer.songwriter/
https://www.facebook.com/helge.plavenieks
Freitag, 18.09.2020 | Zollhaus – Café
Beginn: 20 Uhr
Tickets ab 44 €
ACHTUNG!
Der Verkauf der Tickets erfolgt Tische-weise!
Ein Ticket = 1 Tisch mit 4 Plätzen!
Tickets gibt es an allen Reservix-Vorverkaufsstellen. In Leer sind dies die Tourist-Info Leer, OZ Media Store in der Fußgängerzone und hier im Zollhaus! Tickets können auch telefonisch über die Reservix-Tickethotline unter 01 806 – 700 733 (0,20 € pauschal aus dem deutschen Festnetz; aus dem Mobilfunknetz 0,60 €) oder ganz bequem unter www.zollhaus-leer.reservix.de vorbestellt werden.
Politik
Der Schutz unseres Wassers ist nicht verhandelbar
Zum Weltwassertag am 22. März unter dem Motto „Wert des Wassers“ erklärt Dr. Bettina Hoffmann, Sprecherin für Umweltpolitik und Umweltgesundheit:
Wasser ist unser wertvollstes Lebensmittel. In Deutschland sind wir es gewohnt, dass wir zu jeder Zeit sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn bekommen. Doch auch bei uns gerät die Ressource Wasser immer stärker unter Druck. Die Bundesregierung muss jetzt Vorsorge dafür treffen, damit wir auch in Zukunft überall sauberes und bezahlbares Wasser haben.
Nitrat, Waschmittelrückstände, Medikamentenreste: Immer mehr Schadstoffe aus einer Vielzahl von Quellen belasten Grundwasser, Bäche und Flüsse. Die Klimakrise verschärft das Problem. Ein Dürresommer folgt auf den nächsten und schon jetzt zeichnen sich Nutzungskonflikte um unser Wasser ab.
Notwendig ist ein klarer rechtlicher Rahmen für ein nachhaltiges Wassermanagement. Es braucht einen Vorrang der öffentlichen Wasserversorgung gegenüber gewerblicher Nutzung. Mit einem Verursacherfonds und einer Reform der Abwasserabgabe gilt es, eine faire Verteilung der Wasserkosten zu schaffen.
Die Bundesregierung muss unser Wasser besser vor Umweltgiften schützen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass die von ihnen gekauften und eingesetzten Produkte umweltverträglich sind. Besonders schädliche und schwer abbaubare Stoffe dürfen nicht länger eingesetzt werden, dafür braucht es klare gesetzliche Vorgaben.
Politik
MIT FORDERT KLARE ÖFFNUNGSPERSPEKTIVE
MIT FORDERT KLARE ÖFFNUNGSPERSPEKTIVE: „LOCKDOWN HAT MASSIVE SPÄTFOLGEN“
„Ein Stufenplan darf sich nicht alleine auf Inzidenzwerte stützen. Daher lehnen wir auch die Fixierung auf einen Inzidenzwert von 35 als Hauptbedingung für Öffnungen ab“, sagt der MIT-Bundesvorsitzende Carsten Linnemann. Vielmehr sollen auch Parameter wie der R‑Wert, die Auslastung unserer Krankenhäuser und Intensivstationen sowie die Frage, ob es sich um ein diffuses Infektionsgeschehen oder um einen spotartigen Ausbruch handelt, einbezogen werden. Linnemann betont: „Wir brauchen einen Stufenplan, der bundesweit gilt, aber regional umgesetzt wird. Das ist allein schon aus Gründen der Transparenz und der Akzeptanz erforderlich.“
Die MIT fordert in ihrem Vorstandsbeschluss, jetzt vor allem auf Schnelltests und digitale Tools zu setzen, um das wirtschaftliche Leben bundesweit auch in den derzeit stark betroffenen Bereichen wieder zu aktivieren. „Wer ein tolles Hygiene- und Abstandskonzept vorweisen kann und zudem noch eine digitale Anmelde-App nutzt, mit der sich Kontakte schnell und leicht nachvollziehen lassen, muss unter bestimmten Bedingungen auch öffnen dürfen“, sagt Linnemann. Genauso wichtig sei aber, die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren und bei Bedarf einzuschreiten. „Verstöße müssen umgehend sanktioniert werden. Da kann es dann auch mal sein, dass ein Laden sofort dicht gemacht werden muss”, betont Linnemann. Diese Härte sei nicht nur ein Gebot der Fairness gegenüber allen Unternehmen, die sich strikt an die Regeln halten, sondern sie sei auch nötig, um die Gesellschaft vor einer unkontrollierten Infektionsausbreitung zu schützen. „Niemand hat etwas davon, wenn das Infektionsgeschehen plötzlich aus dem Ruder läuft“, so Linnemann. Zudem pocht die MIT auf eine bessere Umsetzung der Impfstrategie. Ab März sollen verstärkt Haus- und Betriebsärzte für eine flächendeckende Impfung eingesetzt werden.
Die MIT begründet ihre Forderungen mit dem Schaden, der durch den Lockdown entstehe: „Der Lockdown belastet unsere Gesellschaft in einer Dimension, wie wir es seit Ende des zweiten Weltkrieges nicht mehr erlebt haben“, heißt es in dem Vorstandsbeschluss. Die Wirtschaft sei in schweres Fahrwasser geraten. „Ganze Branchen kämpfen ums Überleben, unsere Innenstädte drohen auszubluten. Gleichzeitig häufen wir neue Schulden an und verengen damit die Spielräume zukünftiger Generationen.“ Gerade die Jüngsten in unserer Gesellschaft seien durch geschlossene Schulen und Kitas massiv betroffen. „Der Lockdown hat massive Spätfolgen. Umso dringender braucht es jetzt einen neuen Strategieansatz“, sagt Linnemann.
Darüber hinaus fasste der MIT-Bundesvorstand zwei weitere Beschlüsse zum Schutz des Hotel- und Gaststättengewerbes sowie des Einzelhandels in den Innenstädten. Die Außengastronomie muss nach Ansicht der MIT sofort unter strikten Auflagen öffnen dürfen.