News

Gericht stoppt Rin­der­trans­port nach Marokko 

Veröffentlicht

am

Der Deut­sche Tier­schutz­bund und sein Lan­des­tier­schutz­ver­band Nord­rhein-West­fa­len begrü­ßen den Beschluss des Ver­wal­tungs­ge­richts Köln zu einem geplan­ten Rin­der­trans­port nach Marok­ko. Das Ver­wal­tungs­ge­richt hat in einem Eil­ver­fah­ren am 18. Novem­ber durch Beschluss bestä­tigt, dass das Vete­ri­när­amt zu Recht die Geneh­mi­gung für den am glei­chen Tag geplan­ten Trans­port mit 132 träch­ti­gen Rin­dern ver­wei­ger­te. Die zustän­di­gen Amts­tier­ärz­te des Rhein-Sieg-Krei­ses hat­ten den Trans­port aus tier­schutz­recht­li­chen Grün­den nicht geneh­migt. Die bei­den Trans­port­un­ter­neh­men hat­ten sich des­halb mit einem Eil­an­trag an das Ver­wal­tungs­ge­richt gewandt.

„Der Beschluss ist ein Erfolg für den Tier­schutz und das Vete­ri­när­amt des Rhein-Sieg-Krei­ses. Dies muss jetzt ande­ren Vete­ri­när­äm­tern als Vor­la­ge die­nen, Trans­por­te nicht abzu­fer­ti­gen, wenn Tier­schutz-Vor­ga­ben ganz offen­sicht­lich nicht ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen“, kom­men­tiert Frig­ga Wirths, Fach­re­fe­ren­tin für Tie­re in der Land­wirt­schaft beim Deut­schen Tier­schutz­bund. In dem Beschluss ver­weist das Gericht dar­auf, dass nicht aus­zu­schlie­ßen sei, dass die Kühe unmit­tel­bar nach Ankunft im Ziel­land mit hin­rei­chen­der Wahr­schein­lich­keit einer tier­schutz­wid­ri­gen Behand­lung aus­ge­setzt wären. „Ganz zu schwei­gen von den Qua­len, die die Tie­re bereits auf den tage­lan­gen Trans­por­ten erlei­den, ste­hen ins­be­son­de­re die Schlacht­prak­ti­ken in Dritt­staa­ten wie Marok­ko im größt­mög­li­chen Wider­spruch zu den Min­dest­stan­dards der EU“, erklärt Wirths. „Die Schlach­tung fin­det ohne Betäu­bung statt, die Blut­ge­fä­ße am Hals wer­den mit meh­re­ren sägen­den Schnit­ten durch­trennt. Der Todes­kampf der Tie­re dau­ert bis zu 20 Minu­ten.“ Die Amts­ve­te­ri­nä­re hät­ten rich­tig gehan­delt, die­sen Trans­port zu untersagen.

Anzei­ge:

Auch Zucht­rin­der lan­den schnell am Schlachthof

„Ver­meint­li­che Zucht­tie­re enden in Dritt­staa­ten ziem­lich schnell am Schlacht­hof: Sie bekom­men ihr Kalb, geben viel­leicht ein Jahr Milch, dann wer­den sie geschlach­tet“, sagt Wirths. Sie ver­weist dar­auf, dass die Nach­fra­ge nach Rind­fleisch in Län­dern wie Marok­ko, aber auch in der Tür­kei, im Liba­non, Alge­ri­en und Ägyp­ten stei­ge. Um den Bedarf zu decken, müs­sen hun­dert­tau­sen­de Rin­der aus der EU und aus Süd­ame­ri­ka impor­tiert wer­den. Wäh­rend­des­sen sta­gniert die Milch­pro­duk­ti­on in die­sen Län­dern auf­grund der ungüns­ti­gen Stand­ort­be­din­gun­gen, wie der Deut­sche Tier­schutz­bund in sei­ner Ana­ly­se „Eig­nen sich deut­sche Zucht­rin­der zur Milch­er­zeu­gung in Dritt­staa­ten?“ dar­legt, auf die auch das Ver­wal­tungs­ge­richt Köln Bezug nimmt. Den­noch erklä­ren Milch­in­dus­trie und Zucht­ver­bän­de seit Jah­ren unbe­irrt, Zucht­rin­der-Expor­te dien­ten dem Auf­bau einer Milch­pro­duk­ti­on in Exportländern. 

Anzei­ge:

Fin­de dei­nen Handwerker

BauWoLe.de hilft dir dabei die bes­ten Hand­wer­ker aus dei­ner Region zu finden.

Die mobile Version verlassen