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Keime in Badegewässern: Landesgesundheitsamt veröffentlicht Ergebnisse
Antibiotikaresistente Keime in Badegewässern: Landesgesundheitsamt veröffentlicht Ergebnisse eines Messprogramms
Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt hat die Ergebnisse eines orientierenden Messprogramms zum Vorkommen von antibiotikaresistenten Bakterien in Badegewässern vorgestellt. Es wurden in keiner Probe klinisch relevante antibiotikaresistente Bakterien nachgewiesen. Auch zeigten die Bakterienisolate keine Resistenzen gegen das Reserveantibiotikum Colistin.
„Alle überwachten Badegewässer werden bereits auf bakteriellen Eintrag regelmäßig untersucht und entsprechend eingestuft. Die Gesundheitsgefährdung durch antibiotikaresistente Bakterien in diesen Badegewässern kann insgesamt als äußerst gering eingeschätzt werden. Dies unterstreichen die Ergebnisse dieser Untersuchung“, sagte Dr. Matthias Pulz, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes. „Dennoch werden wir dieses Thema weiter im Blick behalten.“
Im Rahmen des Messprogramms wurden während der Badesaison 2018 monatlich Proben von repräsentativen Badestellen der vier Badegewässertypen (Baggersee, Flachsee, Küste, Fließgewässer) untersucht. Der Fokus der Untersuchung lag dabei auf dem Nachweis von Bakterien, die Krankheiten beim Menschen hervorrufen können und gleichzeitig gegen mehr als zwei der primär in der Klinik verwendeten Antibiotika-Wirkstoffgruppen resistent sind (3MRGN, 4MRGN und VRE). Durchgeführt wurde das Messprogramm im Auftrag des niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.
„Die Ergebnisse geben derzeit keinen Anlass für die Etablierung eines verpflichtenden Monitorings von antibiotikaresistenten Bakterien in allen überwachtenBadegewässern.“ sagte Dr. Roland Suchenwirth, Umweltmediziner am Niedersächsischen Landesgesundheitsamt. „Mit der EU-Badegewässerrichtlinie gibt es bereits eine sehr weitreichende Überwachung auf bakteriellen Eintrag zum Schutz der Badenden, die auch ermöglicht das Vorkommen von antibiotikaresistenten Keime einzuschätzen.“
Für Gewässer, die nicht als EU-Badestellen ausgewiesen sind, liegt dagegen keine Abschätzung der Belastung z.B. durch Abwassereinträge vor. Eine Überwachung der hygienischen Qualität erfolgt nicht. Unter Umständen ist hier mit starker Belastung z.B. durch Abwassereinleitung zu rechnen. Daher sollte Baden vorzugsweise in den ausgewiesenen Badegewässern erfolgen.
Der ausführliche Bericht zum Messprogramm 2018 steht im Niedersächsischen Badegewässeratlas zum Download bereit:
https://www.badegewaesser.niedersachsen.de/
https://www.badegewaesser.niedersachsen.de/downloads/Abschlussbericht_ARB.pdf