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Mil­lio­nen für IT tra­gen Früch­te / Breit­band auf Gigabit-Niveau

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Jah­res­rück­blick, Teil 1

Land­kreis Leer setzt auf Digitalisierung

 
Der Land­kreis Leer setzt schon seit meh­re­ren Jah­ren auf die digi­ta­le Kar­te. Er hat mit hohen Mil­lio­nen­sum­men das Glas­fa­ser­netz aus­ge­baut, mit der Ein­rich­tung eines Pro­jekt­bü­ros einen ers­ten Schritt in Rich­tung Auf­bau eines Digi­tal Hub Ost­fries­land (DHO) getan und betei­ligt sich jetzt am Pro­jekt “IT-Ver­bund­aus­bil­dung” ent­lang der Ems-Ach­se. “Unse­re Inves­ti­tio­nen in die Digi­ta­li­sie­rung ren­tie­ren sich gera­de jetzt in der Coro­na-Kri­se, ich nen­ne nur Home-Office und Video­kon­fe­ren­zen”, sagt Land­rat Mat­thi­as Groo­te in sei­nem Jahresrückblick.
 
Der vom Land­kreis Leer ange­sto­ße­ne digi­ta­le “Markt­platz” zu Beginn der Coro­na-Kri­se hat vie­len Unter­neh­men den neu­en Weg zum Online-Ver­kauf und zur Online-Wer­bung geeb­net. Aktu­ell bie­ten 150 Betrie­be dort ihre Waren an, bei 81 von ihnen kann der Kun­de direkt online bestel­len und bezahlen.
 
Ein News­let­ter des Amtes für Digi­ta­li­sie­rung und Wirt­schaft ver­sorgt fast 300 Betrie­be im Abon­ne­ment regel­mä­ßig frei Haus mit Neu­ig­kei­ten über behörd­li­che Coro­na-Regeln und staat­li­che Hil­fen. Und die Coro­na-Hot­line spe­zi­ell für Unter­neh­men läuft zeit­wei­se heiß.
 
Im DHO arbei­ten Exper­ten aus Wirt­schaft und Wis­sen­schaft zusam­men, auf­ge­teilt in sechs Fach­grup­pen und pra­xis­be­zo­gen. Zur Erklä­rung: Ein Hub ist ein zen­tra­ler Ort, wo Ver­bin­dun­gen zusam­men­lau­fen und neue Rich­tun­gen ein­ge­schla­gen wer­den kön­nen. Den Begriff gibt es in der Infor­ma­ti­ons­tech­nik schon lan­ge, hier bezeich­net er einen Netzwerkknotenpunkt.
 
Im DHO geht es um Künst­li­che Intel­li­genz, Fach­kräf­te­för­de­rung, Wei­ter­bil­dung, Visua­li­sie­rung (VR und AR), Smart Regi­on, Indus­trie 4.0 oder Inter­net der Din­ge. Die Ent­wick­lung des DHO hat ein ambi­tio­nier­tes Ziel: Im neu­en Jahr möch­te man zum Hub des Lan­des Nie­der­sach­sen auf­stei­gen. Land­rat Groo­te: “Die Wirt­schaft im Land­kreis Leer ist längst in der Zukunft ange­kom­men. Das wol­len wir gemein­sam wei­ter vorantreiben.” 
 
Fort­schritt ver­spricht auch das Pro­jekt “IT-Ver­bund­aus­bil­dung” der N‑Bank (Nie­der­säch­si­sche För­der­bank). IT steht für Infor­ma­ti­ons-Tech­nik – also alles, was letzt­lich mit Com­pu­tern zu tun hat. Das Kom­pe­tenz­netz­werk IT-Ach­se ist Pilot­re­gi­on für den Aus­bil­dungs­ver­bund. Das bedeu­tet: Hier wird das Vor­ha­ben erprobt. Die Lauf­zeit beträgt zwei Jah­re, es flie­ßen nam­haf­te Zuschüs­se des Euro­päi­schen Sozi­al­fonds und des Lan­des. Das Ziel: IT-Aus­bil­dung im Ver­bund an der Ems-Ach­se nach dem Mot­to “Bes­ser gemein­sam”. Die Land­krei­se Leer und Ems­land sowie die Stadt Lin­gen tra­gen das Pro­jekt und spin­nen das Netzwerk. 
 
 
Breit­band auf Gigabit-Niveau
 
Das bis­her größ­te Infra­struk­tur­pro­jekt des Land­krei­ses Leer wur­de in die­sem Jahr abge­schlos­sen: 10.000 Breit­band-Anschlüs­se auf Glas­fa­ser­ba­sis. Die EWE Tel GmbH zahl­te den größ­ten Anteil der mehr als 40 Mil­lio­nen Euro Bau­kos­ten. Bund und Land steu­er­ten 14 Mil­lio­nen Euro bei, der Land­kreis und die kreis­an­ge­hö­ri­gen Städ­te und Gemein­den grif­fen eben­falls tief in die Tasche: Sie­ben Mil­lio­nen Euro. Mit die­sem Inves­ti­ti­ons­an­teil von 21 Mil­lio­nen schloss der Staat die so genann­te Wirt­schaft­lich­keits­lü­cke in Rand-Gebie­ten, in denen sich für Netz­an­bie­ter wie die EWE ein groß­flä­chi­ger Anschluss nicht rentiert.
 
90 Pro­zent der Adres­sa­ten im Aus­bau­ge­biet haben die Chan­ce genutzt, sich kos­ten­los Glas­fa­ser ans Haus legen zu las­sen. Das belegt die vor­he­ri­ge Unter­ver­sor­gung. Zahl­rei­che der jetzt erschlos­se­nen Haus­hal­te muss­ten sich mit Mini-Band­brei­ten von 1 bis 6 Mbit pro Sekun­de begnü­gen. Das reicht gera­de für E‑Mails.
 
Im nächs­ten Jahr plant der Land­kreis eine zwei­te Run­de. Er darf nur Anschlüs­se mit Band­brei­ten unter 30 Mbit/s för­dern und mit einem giga­bit­fä­hi­gen Zugang zur Glas­fa­ser auf­rüs­ten. 7.000 Anschlüs­se sowie bis­her nicht bedach­te Gewer­be­ge­bie­te ste­hen auf dem Plan. Bau­zeit: zwei­ein­halb Jah­re. Wenn alles klappt, geht es Mit­te 2021 los.
 
 
Land­kreis Leer setzt auf Digi­ta­li­sie­rung — der Jah­res­rück­blick als Video-State­ment von Land­rat Mat­thi­as Groote:
 

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