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Tipps zur Gehölz­pflan­zung im Garten

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Natur­tipp / Gar­ten – 
Foto: NABU/ H. May

NABU und NAJU geben Tipps zur Gehölz­pflan­zung im Garten

Han­no­ver – Herbst­zeit ist Pflanz­zeit. Der Herbst ist eine gute Zeit, um an die nächs­te Gar­ten­sai­son zu den­ken und Vor­be­rei­tun­gen für einen natur­na­hen Gar­ten zu tref­fen. Wenn der Boden schön feucht ist, kön­nen hei­mi­sche Sträu­cher und Bäu­me gepflanzt und sogar noch Wild­blu­men­wie­sen mit mehr­jäh­ri­gen Pflan­zen gesät werden. 

„Durch die Evo­lu­ti­ons­ge­schich­te haben sich unse­re Tier­ar­ten an die hei­mi­schen Sträu­cher ange­passt. Die Früch­te der Vogel­kir­sche und des Schwar­zen Holun­ders wer­den zum Bei­spiel von über 60 Vogel­ar­ten gefres­sen, unter ande­rem von Amsel, Kern­bei­ßer und Stieg­litz“, erklärt Mat­thi­as Fre­ter, Gar­ten­ex­per­te des NABU Nie­der­sach­sen. Auch für vie­le Schmet­ter­lings­ar­ten sind hei­mi­sche Gehöl­ze sehr wich­tig. Bei­spiels­wei­se leben die Rau­pen des Zitro­nen­fal­ters auf Kreuz­dorn oder Faul­baum, die des Baum­weiß­lings auf Apfel, Schle­he oder Weiß­dorn, und die Rau­pen des Gro­ßen Schil­ler­fal­ters wer­den auf der Grau­wei­de satt. 

Vie­le gute Grün­de also, im Herbst ein paar ein­zel­ne Sträu­cher zu set­zen oder eine gan­ze Hecke aus meh­re­ren Arten anzu­le­gen. Übri­gens sind hei­mi­sche Sträu­cher anspruchs­lo­ser und wider­stands­fä­hi­ger, auch gegen wit­te­rungs­be­ding­te Ein­flüs­se und Schäd­lin­ge. Zudem ist für jeden Gar­ten­stand­ort etwas dabei: Weiß­dorn und Wild­ro­sen mögen es ger­ne son­nig, Hasel­nuss und Pfaf­fen­hüt­chen genügt ein halb­schat­ti­ger Stand­ort und die Hecken­kir­sche gibt sich mit einem schat­ti­gen Plätz­chen zufrie­den. Hei­mi­sche Sträu­cher sind aber nicht nur nütz­lich, son­dern sehen auch hübsch aus. Und sie bie­ten vie­le Mög­lich­kei­ten zur Naturbeobachtung.

Außer der Bepflan­zung kön­nen aber auch klei­ne Rück­zugs­mög­lich­kei­ten im Gar­ten hilf­reich für das Über­le­ben von Tie­ren sein. In Stein­mau­ern kön­nen zum Bei­spiel Eidech­sen leben und in unge­nutz­ten Rei­sig­hau­fen ver­ste­cken sich ger­ne Igel. Aber auch Was­ser­flä­chen sind wich­ti­ge Anzie­hungs­punk­te für zahl­rei­che Insek­ten­ar­ten, Frö­sche und Mol­che, die von dem Was­ser abhän­gig sind. Bei sorg­fäl­ti­ger Pla­nung und arten­rei­cher Bepflan­zung kann es im Som­mer vor schil­lern­den Libel­len und bun­ten Was­ser­kä­fern nur so wimmeln. 

„Heut­zu­ta­ge gibt es kaum noch ver­wil­der­te Gär­ten. Schmet­ter­lings­rau­pen wie Tag­pfau­en­au­ge, Admi­ral und Dis­tel­fal­ter brau­chen aber genau die­se Flä­chen mit Brenn­nes­seln, Dis­teln und ande­ren ste­hen­ge­las­se­nen Kräu­tern“, weiß Mat­thi­as Fre­ter. Der NABU-Gar­ten­ex­per­te rät des­halb dazu, den Mut auf­zu­brin­gen, auch wil­de Stel­len im Gar­ten zuzu­las­sen und bit­tet dar­um, nicht alles gleich abzu­mä­hen. In einem natur­na­hen Gar­ten mit Rück­zugs­mög­lich­kei­ten für Tie­re und Wild­nis fin­den Insek­ten ihr benö­tig­tes Fut­ter und auch Vögel, Eidech­sen und Igel haben dort ihren Platz. Nicht zuletzt kann der Mensch sich an der natür­li­chen Viel­falt in sei­nem Gar­ten erfreuen. 

Wer jetzt einen der genann­ten Sträu­cher pflanzt, kann sich im Dezem­ber 2019 außer­dem an den soge­nann­ten Bar­ba­ra­zwei­gen erfreu­en. Die­se Zwei­ge – zumeist vom Kirsch­baum – die am 4. Dezem­ber, dem Namens­tag der Hei­li­gen Bar­ba­ra, abge­schnit­ten und in eine Vase gestellt wer­den, erblü­hen mit etwas Glück zu Weihnachten.

In der NAJU-Bro­schü­re „Hecken schme­cken“ fin­den Sie Anre­gun­gen, wel­che hei­mi­schen Sträu­cher Sie in Ihren Gar­ten pflan­zen und wie sie deren Früch­te ver­ar­bei­ten kön­nen. Sie ist gegen zwei Brief­mar­ken zu 1,45 Euro erhält­lich beim: 

NABU Nie­der­sach­sen
Kenn­wort: Hecken schme­cken
Allee­str. 36
30167 Han­no­ver


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